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Ellen Haußdörfer

01.02.2014 in Umwelt

Jahresbeginn in Scherben

 

Wer bisher fleißig seinen  Glasmüll getrennt hat, wird sich vor einigen Wochen gewundert haben, wo die Tonnen für Weiß-, Grün- und Braunglas geblieben sind. Das sogenannte Holsystem mit Behältern auf den Höfen wurde zugunsten des Bringsystems mit Glas-Iglus an den Straßen umgestellt. Auf Grundlage der Verpackungsverordnung von 1991 ist die Altglasentsorgung der Privatwirtschaft übertragen worden. Den derzeit  zehn auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen obliegt die Durchführung der flächendeckenden Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen (einschließlich Altglas) und die Einhaltung der Verwertungsquoten. Verschmutztes Altglas aus Berlin müsse so aufwendig aufbereitet werden, dass dessen Einsatz teurer als die Nutzung von Primärrohstoffen sei – das Holsystem sei dafür der Grund. Nach längerer Verhandlung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurde in Treptow-Köpenick, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf erlaubt, ab 2014 das Holsystem insoweit zurückzufahren, als dass in einem Radius von 300 Meter um Container (Iglus) die unmittelbar auf Wohngrundstücken stehenden Tonnen abgezogen werden. Für Anfang 2015 wurde eine Überprüfung vereinbart, ob sich die Glasqualität in 2014 spürbar und dauerhaft verbessert habe. Eine Vielzahl von Beschwerden zeigt jedoch, dass aufgrund der fehlenden Öffentlichkeitsarbeit Bürgerinnen und Bürger nicht vorbereitet wurden, der Radius von 300 Metern u.a. nicht eingehalten, und die neuen Iglus nicht benutzt werden. Leider kann man erkennen, dass ein Großteil der Flaschen im Restmüll und nicht in den Iglus landet. Die eingeforderte Glasqualität wird damit nicht besser. Die SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus hat deshalb in einer Anhörung im zuständigen Ausschuss ihre Position klar gemacht: einer weiteren Reduzierung der Glas-Hoftonnen wird nicht zugestimmt. Wir setzen uns dafür ein, dass in Treptow-Köpenick die bereits erfolgte Umstellung wieder rückgängig gemacht wird.

 

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